Ein weiteres Mal Tage auf Amrum

Sonntag, 02.04.2017

Auf der Fahrt von Hamburg nach Amrum mit dem Zug genieße ich den Blick aus dem Fenster:

Bei der Fahrt über den Nord-Ostsee-Kanal steigt die Bahnstrecke hoch hinauf    über die Hochbrücke Hochdonn, die 1992 im "Fäkalienprozess" viel Beachtung fand und dazu führte, dass die Bahn nur noch Züge mit geschlossenen Toilettensystemen über die Brücke fahren lassen kann.

Die Landschaft ist flach und mit Entwässerungsgräben durchzogen, Kühe mit kleinen Kälbern geniessen das Gras und die Sonne, Schafe mit ihren Lämmern gucken dem Zug entgegen oder spielen Fangen auf dem Photovoltaikfeld unter den Sonnenkollektoren. Manchmal stehen auch Pferde auf der Koppel oder eine Mövenschar hat sich auf dem Feld niedergelassen. Und dann wieder stehen unvermutet 5 Esel um eine Heuraufe. Ab und zu stehen auch mal äsende Rehe auf den Wiesen und selten kann ich Menschen laufen sehen.

Ab dem Bahnhof Niebül      , wo der Insel-Reisende in die Waggons der neg umsteigen muss, werden die Haltestellen in Hochdeutsch und in Friesischen angesagt     ; gleich Fremdsprachenunterricht und Einstimmung auf die Inseln.

Ein paar Haltestellen sind es bis Dagebül Mole und wer unterwegs ein- oder aussteigen will, sollte die Regeln kennen  . Ich kannte sie bisher nicht, denn oft eilte ich von einem Zug in den anderen. Diesmal halten wir in Blocksberg nicht, dafür aber in Dagebül.

Der Himmel ist mittlerweile ganz grau und die Flügel der Windräder sind im Nebel verschwunden.

Bald liegt auch Dagebül hinter mir  ,  , wo ein einsamer Surfer seinem Sonntagsvergnügen nachgeht. Jetzt liegen zwei Stunden auf "hoher See" vor mir.

Bis Föhr unterhalte ich mich mit meinem Tischnachbarn, der bei einem Meeresforschungsunternehmen in Hamburg arbeitet.

Auf Amrum angekommen geht es abends über den Deich   zum Likedeeler nach Steenodde und später zurück über den dunklen Deich mit Rufen der Gänse auf den Wiesen und Vögeln in der Luft, für die ich mit meiner Taschenlampe eine Bedrohung? darstelle.